Die Bösebrücke wurde in den Jahren 1912 bis 1916 in Berlin gebaut und hat eine Gesamtlänge von 138 Metern. Eröffnet wurde die erste genietete Stahlbrücke Berlins unter dem Namen „Hindenburgbrücke“. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie zu Ehren des NS-Widerstandskämpfers Wilhelm Böse in Bösebrücke umbenannt.
Am Tag des Mauerfalles war der Grenzübergang Bornholmer Straße am östlichen Ende der Brücke der erste Übergang, der für DDR-Bürger geöffnet wurde, um dem Druck der Massen von Ost-Berliner Seite nachzugeben.
Noch heute finden sich Reste der Berliner Mauer neben der Brücke an der Bornholmer Strasse und ziehen tausende Touristen an. Am 9. November 2013 wurde ein Bereich des damaligen Grenzübergangs in „Platz des 9. November 1989“ benannt.
Unter der Brücke befindet sich die 1935 eröffnete S-Bahn-Station Bornholmer Straße der Berliner S-Bahn.
Bauarbeiten sind notwendig
Als die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt die Bösebrücke im Jahr 2012 statisch überprüfte, stellte sich in Verbindung mit Materialproben heraus, dass die geforderte Belastbarkeit langfristig nicht mehr gewährleistet ist. Deshalb traf die Verwaltung die verantwortungsvolle Entscheidung, die Brücke umgehend instand zu setzen.
Die Bornholmer Straße ist eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen der Stadt. Der Verkehr kann dauerhaft nicht reduziert werden. Dies gilt auch für Lastkraftwagen, die durch ihr hohes Gewicht die Brücke stark beeinträchtigen.
Einzige Lösung: Das Eigengewicht der Brücke muss reduziert werden, damit die Konstruktion entlastet wird. Die Baumaßnahmen sind also aus Sicherheitsgründen zwingend notwendig und die Einrichtung einer Umleitungsstrecke ist leider unumgänglich. Die gesamte Bauzeit für die Instandsetzung der Bösebrücke wird ca. zwei Jahre ab Mai 2015 betragen.
Die Kosten der Gesamtmaßnahme belaufen sich voraussichtlich auf ca. 5,3 Millionen Euro.
Fotos: wahrzeichen.berlin