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Bode-Museum auf der Museumsinsel in Berlin-Mitte

Jeder Schritt und jeder Blick ein Erlebnis – das Bode-Museum in Berlin

Eine Augenweide, die zum Entdecken geradezu einlädt
Bereits der Anblick des Wahrzeichens von außen lässt einen den Drang verspüren, hinein zu gehen und die Welt der Vergangenheit zu erkunden! Sicher spielt die Lage des auf der Insel befindlichen Kulturguts hier mit eine Rolle, vielmehr jedoch ist es die fesselnd beeindruckende neobarocke Architektur, welche die richtige Stimmung für das Entdecken vergangener Welten hervorruft.

An der nördlichen Spitze der Museumsinsel wurde 1897 der erste Stein des Renaissance-Museums gesetzt, dieser leitete den Bau des architektonischen Meisterwerks ein, welches auf den Entwürfen von Eberhard von Ihne basiert und bis heute stolz auf der Museumsinsel thront.

Wie an so vielem ging auch an diesem Meisterwerk der 2. Weltkrieg nicht spurlos vorbei. Das Bauwerk litt unter dem Krieg sehr und hatte starke Beschädigungen. Von 1948 bis 1986 wurde es Stück für Stück wiederhergestellt, bis das als eines der Wahrzeichen von Berlin geltende Bauwerk letzten Endes wieder in seinem alten Glanz erstrahlen konnte.

Der letzte Schliff wurde ihm nach der Wiedervereinigung, aufgrund derer auch die staatlichen Museen wieder zusammengeführt wurden, verpasst. Die damals durchgeführte Grundsanierung und -Instandsetzung fand in großem Umfang statt. Die modernsten museologischen und denkmalpflegerischen Richtlinien dienten hierbei als Basis und die vorbildliche Umsetzung dieser war das klare Ziel, welches mit Bravour erreicht wurde!

Von der Eröffnung bis heute ein besonderes sowie modernes Konzept
Das Konzept des Museums ist auf die Ideen von Kronprinzessin Viktoria zurückzuführen, sie war es, die dieses in ihrem Kopf entwickelte und detailliert ihre Vorstellungen, des ursprünglich als Museum für ihren 1888 verstorbenen Ehemann Kaiser-Friedrich geplanten Gebäudes im Jahre 1883 in Form einer Denkschrift niederschrieb. Umgesetzt hat ihre Fantasie der heutige Namensgeber des Museums Wilhelm von Bode.

1904 im Oktober war es dann so weit – die Tore zu einer Welt mit Skulpturen und Malerei wurden geöffnet. Die hohen Künste, wie sie zu jener Zeit genannt wurden, strahlten stimmig nebeneinander. Dies war in keiner Weise eine Präsentation, wie man sie damals aus anderen Museen kannte. Traditionell wurden diese Künste nicht nebeneinander auf einer Ebene ausgestellt.

Während der Wiederherstellung des Bauwerks im Jahr 1956 wurde das Museum zu Ehren von Wilhelm von Bode umbenannt, dessen Namen es bis heute trägt.

Bis zum Jahr 2006 blieben die Tore des Wahrzeichens jedoch für die Öffentlichkeit verschlossen, was sich von diesem Zeitpunkt bis heute glücklicherweise geändert hat.

Ein neuer Abschnitt im Leben des Bode-Museums
Heute präsentieren die Räume des Museums andere Sehenswürdigkeiten als ursprünglich geplant. Über 15 Jahrhunderte des gesamten Mittelmeerraums finden hier in Form von Kostbarkeiten ebenso ihren Platz wie Schätze aus Berlin selbst und Kostbarkeiten aus den Niederlanden und die Münzsammlung, welche diesen Bereich unserer Geschichte chronologisch darstellt und nicht vergessen lässt. Das Herzstück der Sammlung ist die Skulpturensammlung für byzantinische Kunst, die von Werken aus der Gemäldegalerie des Kulturforums abgerundet wird.

Die Welt beinah lebendiger Skulpturen
Eine Zeitreise durch Italien und Deutschland erlebt man, wenn man die Skulpturen großer Bildhauer auf sich wirken lässt. Die in Form von Skulpturen dargestellte Chronik der Bildhauerei reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Die Reise beginnt etwa 500 nach Christus, von wo aus sie die Epochen der Bildhauerkunst darstellt. Besucher erleben auf dem Weg durch diese die Weiterentwicklung und Verwandlung der Kunst wirkungsvoll und tiefgehend. Die Atmosphäre des frühen Mittelalters spüren – übergehen in das Gefühl der Spätgotik und Renaissance und letztlich in den Charme des Barocks und der Romanik auf sich wirken lassen – ein beeindruckendes Erlebnis, welches garantiert nachhaltige Eindrücke hinterlässt.

Fotos: Andreas Trojak / wahrzeichen.berlin

Byzantinische Kultur auf der Insel in Berlin
Mitte des sechsten Jahrhunderts breitete sich das Byzantinische Reich bemerkenswert aus. Damals nahm es beinahe den gesamten Mittelmeerraum ein. Heute ist das Areal, auf welchem es sich ausbreitet, zwar auf Räume des Bode-Museums beschränkt – weniger beeindruckend ist es jedoch nicht. Vielfältige Sehenswürdigkeiten – wertvolle Kunst und gut erhaltene Alltagsgegenstände dieser Zeit versetzen den Besucher zurück und geben ihm die Möglichkeit, das Leben Südeuropas und des Nahen Ostens über die Türkei, Russland und Nordamerika nachzuvollziehen. Die Ausstellung erzählt die Geschichte des Byzantinischen Reichs vom Aufstieg bis zum Niedergang und unterstreicht die Wirkung der zahlreichen Exponate mit interessanten Informationen.

Die größten Heiligtümer des Bode-Museums
Relief: der Pazzi-Madonna – Donatello (1420),
Gemälde: Satyr mit Panther – Bernini (1615)
Mosaikikone: Christus der Erbarmer (Anfang 20. Jahrhundert)
Skulptur: Tänzerin – Antonia Canova (1809-1812)