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Der Karpfenteich im Treptower Park

Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Treptower Park durch den Berliner Gartenarchitekten Gustav Meyer gestaltet. Im Zuge dessen entstand auch der Karpfenteich, ein künstlich angelegter See im südwestlichen Teil der Gartenanlage, dessen Zu- und Abfluss der Heidekampgraben bildet. Er gilt als einer der gestalterischen Höhepunkte des Parks und lädt zur Umrundung oder auch zum Verweilen ein. Die Wiesen an seinen Ufern sind auch ein schöner Ort für ein Picknick und unter den zahlreichen Platanen findet jeder ein schattiges, idyllisches Plätzchen.

Ein besonders idyllischer und schöner Platz an dem Teich bietet sich mit Blick auf die Skulptur Meeresgrund. Die Figur aus Muschelkalk stammt von dem Künstler Otto Petri, der 1840 bis 1942 lebte. Das 1907 aufgestellte Werk zeigt eine Art Wassermann. Dieses Fabelwesen mit Glubschaugen und Schwanzflosse ist ein sogenannter Nök, der sich über eine Steinmauer beugt und ein schlafendes oder ohnmächtiges, nacktes Mädchen ansieht. 1985 wurde die Plastik stark beschädigt und der Kopf des Nök abgetrennt. 1993 entschied das Kunstamt Treptow, dass dieser originalgetreu wieder hergestellt werden sollte und beauftragte damit Hans Starcke. Als Vorlage hierfür dienten historische Aufnahmen. Zudem wurde die Plastik in der neueren Vergangenheit bereits mehrfach gereinigt und von Algen befreit. Ebenso wurde auch das gesamte Gewässer kürzlich entschlammt.

Obwohl der Name vermuten lässt, dass in dem See Karpfen schwimmen, ist dies inzwischen nicht mehr der Fall. Zwar gab es hier früher eine Karpfenpopulation, diese verendete jedoch während des besonders kalten Winters 2009 bis 2010 im Eis, da das Wasser an seiner tiefsten Stelle lediglich 70 Zentimeter misst. Bereits im folgenden Frühjahr setzte man stattdessen Hechte und Schleien in das Wasser.

Die gesamte Anlage rund um den Teich lohnt eine Erkundung, denn es finden sich hier etliche Sehenswürdigkeiten von Berlin. Nur wenige Schritte vom Karpfenteich entfernt, fällt bereits von Weitem das monumentale Sowjetische Ehrenmal ins Auge. Ein weiteres Highlight des Parks im Ortsteil Treptow ist die Archenhold-Sternwarte mit dem längsten Fernrohr der Welt. Doch auch das kleine Figurentheater Grashüpfer mitten im Park sowie die Insel der Jugend sollten bei einem Besuch auf dem Programm stehen.

otos: Andreas Trojak / wahrzeichen.berlin