Der große Tiergarten ist die wohl bekannteste Parkanlage im Berlin Bezirk Mitte Ortsteil Tiergarten. Mit 210 Hektar (2,1 km²) ist er, nach dem Tempelhofer Park, die zweitgrößte Berliner Parkfläche und die drittgrößte innerstädtische Parkanlage Deutschlands. Einige breite Straßen durchschneiden den Park, darunter die Straße des 17. Juni; sie kreuzen sich am Großen Stern, in dessen Mitte die Siegessäule steht. Außerdem ist der Tiergarten vom Potsdamer Platz, dem Regierungsviertel, Bahnhof Zoologischer Garten und dem Brandenburger Tor umgeben.
Ein erster Tiergarten wurde bereits im Jahr 1527 an anderer Stelle – in der Nähe des Berliner Schlosses, westlich der Cöllner Stadtmauer – angelegt. Das kleine Gebiet wurde seit 1530 nach Westen und Norden durch Zukäufe erweitert, bis zu den Grenzen des heutigen Tiergartens und darüber hinaus. Nachdem man Wildtiere ausgesetzt hatte und hinderte man sie durch Zäune daran, auf die umliegenden Äcker zu entweichen. Das Gelände diente als Jagdrevier der Kurfürsten von Brandenburg. Als die Stadt Berlin wuchs, wurde das Jagdgebiet nach und nach verkleinert. Anschließend ließ der damalige Kurfürst Friedrich III das Jagdrevier in einen „Lustpark für die Bevölkerung“ umwandeln.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Park von Brennholz suchenden Berlinern aufgesucht und fast vollständig kahlgeschlagen. Ab dem Jahr 1949 wurde durch viele Baumspenden mit der Wiederaufforstung begonnen.
Heute ist der Tiergarten ein beliebter und belebter Park, in dem sich die Menschen zum erholen, joggen und spazieren einfinden. In der Erholungsoase „Großer Tiergarten“ findet man weite Wiesen mit blühender Flora, idyllische Wasserläufe, unzählige Wege umgeben von mächtigen Bäumen.