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Berliner Reichstag – Sitz des Deutschen Bundestages

Das Reichstagsgebäude, oft als Reichstag bezeichnet, befindet sich am Platz der Republik in Berlin und beherbergt seit dem Jahr 1999 den Deutschen Bundestag. Seit 1994 tagt die Bundesversammlung in dem Gebäude und wählt den Bundespräsidenten.

Die heutige Sehenswürdigkeit wurde von 1884 bis 1894 am linken Spreeufer errichtet. Der Architekt Paul Wallot konnte den Wettbewerb mit seinem Entwurf des Gebäudes gewinnen und lies es im Stil der Neorenaissance erbauen. In dem Parlamentsgebäude waren zunächst der Reichstag des Deutschen Kaiserreiches und später der Reichstag der Weimarer Republik untergebracht. Eine dunkle Stunde erlebte das Gebäude am 28. Februar 1933, als sich ein verheerender Brand ereignete. Der Plenarsaal und die umliegenden Räume brannten aus, Menschen kamen zum Glück nicht zu schaden. Nutznießer der Situation waren Adolf Hitler und die NSDAP, denn die am Folgetag veröffentlichte Reichstagsbrandverordnung setzte die Grundrechte der Menschen zum Teil außer Kraft. Es handelte sich eindeutig um Brandstiftung, aber die Schuldfrage ist bis heute nicht geklärt. Im Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude als Luftschutzbunker, Produktionsstätte für Elektronenröhren und als gynäkologische Station des Charite. Im Reichstagsgebäude wurden etwa 60 bis 100 Kinder geboren, dass kann kaum ein anderes Parlamentsgebäude von sich behaupten. Der Reichstag wurde später von der Sowjetunion, die ihn als ein Zeichen des Nationalsozialismus betrachtete, eingenommen.

Das Gebäude war nach dem Krieg beschädigt und befand sich auf der Sektorgrenze zwischen West- und Ostberlin. Die Kuppel wurde aufgrund von statischen Problemen entfernt und der Reichstag komplett renoviert. Es wurde für Ausstellungen rund um den Reichstag und seine Geschichte genutzt, als Sitz eine Parlamentes durfte es jedoch nicht genutzt werden. Im Jahr 1991 beschloss der Bundestag den Umzug nach Berlin und das Gebäude musste zunächst umgebaut werden. Der britische Architekt Norman Foster gewann den Wettbewerb und wehrte sich zunächst vehement gegen eine Kuppel auf dem Gebäude. Später kam die bei Touristen beliebte Kuppel auf das Dach des Gebäudes. Die Kuppel ermöglicht es den Besuchern der Sehenswürdigkeit über spiralförmige Gänge bis in die Spitze zu laufen. Die Kuppel sorgt außerdem für eine geregelte Frischluftzufuhr im Sitzungssaal.

Derzeit laufen die Planungen für ein neues Besucherzentrum des Reichstags. Touristen können das Wahrzeichen besuchen, müssen allerdings zunächst durch die Sicherheitskontrollen. Diese finden in Containern vor dem Gebäude statt, wobei diese nicht besonders elegant wirken. Gegenüber des Reichstags, in der Scheidemannstraße, soll ein Besucher- und Informationszentrum entstehen und voraussichtlich im Jahr 2023 fertig sein.

Die Besuchertribünen des Parlamentssaals ragen in den Saal hinein, damit der Besucher einen guten Ausblick auf die Politiker des Deutschen Bundestages hat. Findet keine Sitzung statt, erklärt ein Mitarbeiter des Bundestags den Besuchern die Abläufe des Parlaments und erklärt, welche Menschen auf welchem Platz sitzen. Wenn man das Gebäude während einer Sitzung des Parlaments besucht, kann man die Debatte live miterleben und bekommt einen ganz neuen Eindruck von der Arbeit des Parlaments, weil man jeden Politiker immer beobachten kann. Die Termine für bestimmte Sitzungen sind sehr schnell ausgebaucht, deswegen sollte man schnell sein.
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Adresse:
Platz der Republik 1 | 11011 Berlin
Parkmöglichkeiten:
Wenig Parkplätze vorhanden. Anreise mit Öffentlichen empfohlen.
Öffnungszeiten:
Die Kuppel ist täglich von 8 bis 24 Uhr geöffnet, letzter Einlass ist um 22 Uhr.
Eintrittspreise:
Kostenfrei
Barrierefrei:
ja
Architekten:
Paul Wallot (1841-1912) / Paul Baumgarten (1900-1984) / Norman Foster
Baujahr:
1890 bis 1894
Baustil:
Neorenaissance
Verpflegungsmöglichkeit:
Cafes und Restaurants auf der Dachterasse vorhanden.
Insider-Tipps:
Das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude verhüllte das komplette Gebäude zwei Wochen lang mit einer rund 100.000 Quadratmeter großen, silberfarbenen Plane. Das verhüllte Reichstagsgebäude zog Millionen Besucher an.

Reichtagsgebäude-Berlin

Foto: Andreas Trojak / wahrzeichen.berlin

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